SVH-Magazin

Schaden in der Tabelle und im Portmonee

„11 Leute brauchen wir. Mindestens“. Seit einigen Jahrzehnten heißt es: „Elf Freunde müsst Ihr sein“, doch diese These könnte bald der Vergangenheit angehören. Denn, sollte man jetzt nicht genug Personal für eine Partie zusammenbekommen, wird es nicht nur teuer, sondern wird auch mit Minuspunkten bestraft. Macht diese neue Regelung der „Bestrafung durch doppelten Abzug“ Sinn?

Übliche Gangart bei Nichtantreten war immer die finanzielle Strafe. Die „Strafe“ ist für kleinere Vereine schon nicht unerheblich. „Bei Geld hört ja bekanntlich die Freundschaft auf“, im Zeichen kleinerer Vereine mit einem kleinen „Etat“, wenn man überhaupt von einem Etat sprechen will, wiegt das schon schwer. Ebenso wurde an der Tabelle auch schon in der Vergangenheit kräftig gedreht. Denn die Mannschaft, die das Spiel hätte austragen können und wollen, wird mit 3 Punkten und 5:0 Tore belohnt. Bei der anderen Mannschaft schlugen die Tore ins Torverhältnis, an dem bereits erkämpften Punktestand wird aber nicht gerüttelt. Bis jetzt. Die neue Regelung soll kleinere Vereine zu mehr Professionalität anheizen, damit Spiele nicht aus reiner „Unlust“ abgesagt werden. So wurde es schon fast zur Tradition am letzten Spieltag (sofern es für einen um „nichts“ mehr ging) nicht mehr anzutreten. Ob diese Regelung nun das Problem lösen wird, bleibt abzuwarten. Man will keine Wettbewerbsverzerrung mehr. Durch diese Absagen wurden teilweise Ab- oder auch Aufstieg entschieden.

Absolute Sicherheit gibt es dann also nicht mehr. So könnten teilweise ausreichende Punktabstände dann doch nicht ausreichen, wenn einem selbst drei Punkte abgezogen werden, und der darunterliegenden Mannschaft drei Punkte gutgeschrieben werden. Sechs Punkte sind dann schnell mal nichts mehr. Besonders im Auf- sowie Abstiegskampf könnte es da schnell noch mal spannend werden. Personalnot kann es immer mal geben. Der Beruf bzw. das Privatleben geht in den untersten Ligen nun einmal vor. Kadergrößen von über 20 Leuten um zahlreiche Ausfälle aufzufangen, haben die wenigsten Vereine vorzuweisen.

Will man diese „Strafen“ umgehen bleibt einem nichts anderes übrig als Fußball zu spielen. Auch, wenn man mal die Mannschaft nicht bis auf die letzte Position hin besetzen kann. Acht Leute könnten für die Austragung einer Partie ausreichen. Jedes Team hat es also in der eigenen Hand. Ein Blick auf die Tabelle und ins Portmonee könnte bei der Entscheidungsfindung helfen.

SVH-Magazin beleuchtet in unregelmäßigen Abständen das Geschehen auf Fußballplätzen. Und das, was sich daneben abspielt.

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